Sentient Matter — Gruppenausstellung


Seit dem späten 20. Jahrhundert haben die Naturwissenschaften, aber auch die Sozialwissenschaften unser Verständnis der menschlichen Natur grundlegend verändert und in Frage gestellt und damit auch die klare Trennung zwischen dem „Menschen“ und dem, was wir gewohnheitsmäßig „Natur“ nennen, verwischt.
Es hat sich gezeigt: Leben und Agency gibt es auch jenseits der biologischen Welt, wie wir sie kennen. Serpil Oppermann nennt das „storied matter“ – Materie mit Geschichte(n) – das „als aktive Kreativität aus dem Zusammenspiel von natürlich-kulturellen Kräften, Bewegungsrichtungen und Flows entsteht und dabei Material und Bedeutungskonstellationen hervorbringt. Elemente, Zellen, Gene, Atome, Steine, Wasser, Landschaft, Maschinen und unzählige weitere sind verkörperte Narrative, Ablagerungsorte von ‚storied matter‘.“
Die forschungsbasierte Gruppenausstellung „Sentient Matter“ versammelt zehn künstlerische Positionen, die dieses „subjektivierte Universum“ um uns herum untersuchen – eine materielle Welt, die sowohl mit menschlichen als auch mit den unzähligen mehr-als-menschlichen Individuen verknüpft ist – animierte, potente und wirkmächtige, aber auch solche, die von menschlicher (Un)Freund- lichkeit gezeichnet sind.
Das Projekt vereint Video-, Audio- und installative Arbeiten, die sich mit diesen Konzepten auf spekulative, humorvolle und poetische Weise auseinandersetzen.