Halbdistanz


Künstler
Henning Schuldt

Henning Schuldt reflektiert in seiner ersten Solo-Schau, die zugleich den Abschluss seines Diplomstudiums an der HGB in Leipzig markiert, zwischenmenschliche Verhaltensweisen und archaisches Interagieren, denen er vor allem im von tradierten Riten geprägten Boxsport nachspürt. Neben der Malerei ist ihm der Kampfsport eine langgehegte Leidenschaft, welcher Schuldt sowohl zum Zweck des Eskapismus frönt als auch Schule der vertrauensbildenden Sozialisierung ist. Die Divergenz zwischen kameradschaftlichem Miteinander und sportlichem Kontrahententum nach olympischem Credo, zwischen vertrauter Nähe und gegnerischer Distanz überführt er in Öl auf Leinwand und Kohle auf Papier. Seine Arbeiten entstehen dabei – gleich dem Agieren im Ring – aus einem Changieren zwischen der Abfolge bewusst vollführter künstlerischer Entscheidungen und einem intuitiven, handwerklich-verinnerlichten Automatismus.
  • Vernissage,